Extrem schön – die Sendung auf RTL2

Zufällig bin ich letztens wieder mal bei „Extrem schön“ – einer Sendereihe auf RTL2 gelandet.

Und ich muss ehrlich sagen, ich habe da sehr verschiedene Gedanken. Auf der einen Seite finde ich es interessant, was alles machbar ist, hatte ich Euch schon mal erzählt, dass ich gerne Chirurgin, genauer gesagt plastische Chirurgin werden wollte, das war mein größter Wunsch, doch meine Gesundheit machte mir das leider unmöglich.

Bis heute bin ich fasziniert von dem Thema, und zwar nicht mit Sensationslust, sondern mit echtem Interesse. Insofern ist „Extrem schön“ eine Art Krimi für mich und nicht sehr grausig.

Doch skeptisch macht mich etwas anderes, es werden Frauen wieder schön gemacht, die optisch/körperlich am Ende waren. Natürlich, Schönheits-OPs sind dauerhafte Veränderungen, aber wenn man sich die Frauen ansieht, dann sind viele dabei, bei denen man spontan denkt, die haben sich nicht um sich gekümmert, dazu kommt noch, manches kostet auch Geld, was man tun muss, um diesen Zustand zu erhalten.

Ob eine fünffache Mutter, die von HartzIV lebt, wirklich das Geld, den Nerv und die Zeit hat, ihre Haare weiterhin zum Beispiel blondieren oder Rot färben zu lassen, da habe ich meine Zweifel. Am Ende sieht das Ergebnis immer gut aus. Doch, sie sind nicht viel schöner geworden, sie wurden nur schöner gemacht. Diesen Unterschied kennt man übrigens in der spanischen Sprache, zwischen „schön sein“ und „schön gemacht sein“.

Es sind ja nicht nur Operationen, die durchgeführt werden, sondern auch viele Dinge, um die sich die jeweilige Frau auch selbst hätte kümmern können, denn zum Friseur, zur Nagel-Designerin oder zur Kosmetikerin hätten sie auch so gehen können. Wenn es daran liegt, dass sie es sich nicht leisten können, dann werden sie eh bald wieder so aussehen. Denn selbst pflegen können sie sich in diesen Bereichen ja offensichtlich auch nicht wirklich.

Oder untersagt RTL2 schon Wochen vorher alle Maßnahmen wie Haare färben und Ähnliches, damit das Ergebnis sich mehr abhebt? Das wäre schon übel, wenn man diese Frauen extra „unansehnlich“ darstellt.

Ob man diesen Frauen wirklich etwas Gutes tut, wenn man sie kurz in einen Zerrspiegel schauen lässt, der sie als Prinzessinnen zeigt, nur damit der Alltag sie wieder einholen wird, da habe ich böse Zweifel.

Jedenfalls, so oder so.. ich habe echte Zweifel daran, ob man diesen Frauen nicht einen Bärendienst erweist! Und der Untertitel „Endlich ein neues Leben“ zeigt doch, wie wacklig das Ganze ist, denn die Frauen werden bald merken, das Leben in das sie zurückkehren ist das Gleiche, wie vorher.