Die Reinheit des Todes von Vincent Kliesch – Thriller

Ich lese 8 bis 10 Bücher im Monat, besonders mag ich Thriller und Pschothriller.

Ab und an sind auch mal gute oder sehr gute Romane darunter.

Ohne Neid genieße ich es dann, in die fiktive Welt zu versinken.

Und VIEL seltener gibt es dann mal einen Roman, wo ich denke, den hätte ich gerne selbst geschrieben.

Der Debütroman von Vincent Kliesch ist so einer, Worte sind mein Metier, seins auch!

Seine Charaktere tragen die Wunden ihrer Vergangenheit, viel dreht sich um Vergangenes und Erlebtes.

Vielschichtig serviert, bekommt man an sich zwei Stories, verbunden durch Julius Kern, einem ausgebrannten Polizisten, der versucht sich seinen Seelenfrieden zurück zu holen. Erst zum Ende verbinden sich die losen Enden und das sehr gekonnt.

Es gibt keinen Supermann in diesem Roman, auch das ist sehr erfrischend. Viel geht es um die Psyche der Protagonisten.

Was mir persönlich gut gefiel, war die Rücksichtslosigkeit der Figuren, oft hat man in anderen Romanen bis zum Showdown das Gefühl, alle Romanprotagonisten können nur mit Wattebällchen werfen, das ist unglaubhaft.

Doch nun ein wenig zum Inhalt:

Julius Kern, Polizist, hat einen Serienmörder gefangen, der fünf Menschen genüsslich über Stunden umbrachte, doch inzwischen ist Tassilo, so sein Name, wieder auf freiem Fuß, freigesprochen. Nicht nur dass er frei ist, er schreibt auch noch seinen eigenen Bestseller in Romanform, der ihn auch noch reich machen wird.

Julius ist am Ende, er kann kaum schlafen, hat Alpträume und seine Lebensgefährtin hat sich von ihm getrennt. Als ein neuer Serienmörder sein Unwesen treibt, wird er nach mehreren Monaten dazu gerufen, in der Hoffnung den Täter zu fangen, ehe er wieder mordet.

Doch ganz so einfach ist das alles nicht…

spoiler

Ich habe mich gefreut, dass Vincent Kliesch es geschafft hat, sich dem Klischee zu entziehen, alle Mörder am Ende zu bestrafen.

Dass Raphael sich selbst als Erlöser sieht, als Helfer, der nach eigener Empfindung nichts mit einem bösartigen und grausamen Mörder gemein hat, diesen sogar als einen Dämon wahrnimmt, zeigt, wie sehr in diesem Buch auf die für mich persönlich sehr wichtige Perspektive der Psyche eingegangen wird.