Im Herzen rein von Andrea Vanoni

Das Erstlingswerk von Andrea Vanoni ist schön zu lesen, spannend und sehr fantasievoll geschrieben, die Figuren sind an manchen Stellen ein wenig klischeelastig, besonders in der Kunstszene, aber ich denke, das ist die Kunstszene selbst auch, damit passt es.

Im Tiergarten sitzt eine Frau auf einer Parkbank, sie trinkt Kaffee und füttert die Tauben. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Tauben und die Frau tot sind. Jemand hat sie dort drapiert, hat aus ihren Leichen ein Kunstwerk geschaffen, eine Installation.

Ist es Zufall, dass die Staatsanwältin, deren erster Mordfall das ist, genau dort immer mittags ihren Kaffee trinkt und die Tauben füttert?,

Schnell zeigt sich, es ist keiner…

Gut gelungen ist das Zusammenspiel und sich-neu-sortieren von Polizistin und Staatsanwältin, die zwar befreundet sind, aber nun das erste mal miteinander arbeiten müssen. Überhaupt mag die Autorin die Personen, die sie kreiert hat, auch ihre Schwächen, was das Buch sehr unterhaltsam macht.

Wer einen Roman sucht, der nicht nur grau in grau ist, der hat es mit diesem Buch gut getroffen. Ziemlich viel Sex, eine lockere, umtriebige Staatsanwältin und eine schnelle Handlung.

spoiler

Das die Staatsanwältin Chris nicht auf feste Bindungen steht ist von Anfang an bekannt, doch auch ihre Kollegin die Polizistin Paula lebt zwar in einer Beziehung, aber lässt sich leicht hinreißen.

Der vermeintlich Böse ist ein Künstler, der sich selbst überschätzt und sich für ein Gottesgeschenk hält, und die Frauen fliegen auf ihn. Doch das ist ja im richtigen Leben genauso, lächel.

Schön finde ich die Idee, dass der Täter im Team sitzt, nur warum die Leichen alle das gleiche Kleid wie seine Mutter tragen mussten, wird wohl sein Geheimnis bleiben.