Manche Freunde sind übler als jeder Feind

Ich muss Euch dass einfach erzählen.

Eine Freundin, die Ihr Geschäft ausbauen wollte und eine Ferienwohnung angeschafft hatte, erzählte mir schon länger davon, dass sie je eine Homepage brauchen würde.

Da ich weiß, dass diese Freundin mit jedem Handwerker Theater um die Rechnung anfängt, hörte ich immer beflissen weg.

Irgendwann schnappte sie sich Ralph, und der sagte Ihr zu, die zwei Pages samt FB zu bauen.

Ich habe mich furchtbar geärgert, und Ralph meinte noch, er hält das alles von mir fern. Und da er ihre Handwerkergeschichten nicht kannte, konnte er gar nicht einschätzen, auf was für ein Theater er sich da eingelassen hatte.

Es sollten CMS (Content-Management-System) werden, also in diesem Fall Joomla (sowas wie WordPress), heißt man installiert einmal und dann kann der Pagebesitzer selbst wie bei einem Blog Texte und Bilder einfach einpflegen.

Und das Ganze sollte bei uns auf dem Server laufen, wo auch 5 Domains ab diesen Zeitpunkt lagen.

Letztes Jahr im Sommer ging die Homepage für die Ferienwohnung online, wir machten aus, beide Pages werden zusammen abgerechnet, unter Freunden kein Problem.

Die Monate vergingen, und am 01.09. kam die Frage per WhatsApp, ob Ralph „nächste Woche schnell die Homepage machen kann“, für ihr Geschäft.

Er fragte, wie die Seite werden soll, Antwort „mach einfach mal, die andere ist ja auch sehr schön“.

Die Bilder und Texte kamen in Zeitlupe, erstes Ansehen der Page, die Freundin stand da und sagte: „Aber die Seite muss doch farblich und im Layout zu den Visitenkarten mit Logo passen.“ Weder von Visitenkarten in irgendeinem Layout, noch von einem Logo war je vorher die Rede. Achja, die Homepageadresse, lange bekannt, stand und steht auch nicht auf den Visitenkarten.

Zwischendurch Kommunikation zu wirrsten Zeiten, WhatsApp an Ralph, Sonntags um 8.00 Uhr morgens, in der Woche nach 23.00 Uhr (inkl., wenn er nach 15 Minuten noch nicht geantwortet hatte, schrieb sie mich an, ich möge ihm sagen, er hätte WhatsApp von ihr).

Auf der Ferienwohnungsseite, die ihr so gut gefiel, waren viele Bilder auf der Startseite, die Freundin wünschte sich, auf der nun zu bauenden, bitte keine Bilder auf der Startseite.

Also alles nochmal, inklusive, dass man dem Logo hinterherlaufen musste. Und dann am Ende nicht einmal ein vernünftiges Format bekam, sondern nur ein Visitenkarten-PDF. Wir sprachen die Freundin an, ihre Antwort: „Mach einfach irgendwie, wird schon gehen!“

Dann gefiel die Page nicht, die mit Bildern sei viel schöner, also nochmal Änderungen, nun doch Bilder auf der Startseite.

Am 25.09. war die Firmenseite endlich online, was gut war, denn sie hatte vergessen uns zu informieren, dass am 08.10. Eröffnung der neuen Geschäftsräume mit Einweihungsfeier war.

Es gab dann noch per WhatsApp eine kurze Erklärung, dass Google ein paar Wochen zum Indexieren brauchen würde und dann kehrte Frieden ein, die Facebook-Seiten, ein paar Bilder und weitere Texte, sollten folgen, leider kamen weder Bilder, noch Texte von der Freundin.

Die Facebookfirmenseiten, mit allem Drum und Dran und grafischer Anpassung folgten, wir halfen noch an allen Ecken und Enden. Beide Pages bekamen noch Anfahrtsseiten, die Ferienwohnungs-Seite noch einen Buchungskalender, und andere Gadgets.

Von Oktober bis Februar sahen wir uns regelmäßig, mindestens alle drei Wochen, weil sie in meinem Haus in diesem Turnus auch ihrer Arbeit nachkam, übrigens seit etlichen Jahren, vollbezahlt und ohne Rabatt.

Es gab nie auch nur die kleinste Beschwerde über die Pages, alles war bestens, die Freundin nur schwer gestresst.

Da bei uns Firmenstress war, kamen wir erst im Februar zum Rechnung schreiben, das Ganze kostete mit einem Riesenrabatt 2.500,- Euro, hätten wir die Stunden durch das ganze Hinundher abgerechnet, wäre es deutlich teurer geworden.

Inzwischen waren beide Pages bei Google auf Platz 1.

Unser Admin lästerte Ralph noch an, weil es trotz des ganzen Aufwands so günstig geworden war. Doch wir wollten es für Freunde nicht so teuer machen, auch wenn sie Geld haben.

Nach knapp zwei Wochen kam dann kein Geld, sondern das Schreiben eines Wirtschaftsfuzzies aus Ludwigsburg, der sich sonst als Partyveranstalter und Eventplaner hervortut (laut Google), der nicht einmal nachwies, dass er vertretungsberechtigt war.

In dem Schreiben wurde moniert, was auch wir früher schon mehrfach angesprochen hatten, zum Beispiel schlechtes Grafikformat beim Logo, und ansonsten wurden lauter Sachen behauptet, die man im Whatsapp-Verlauf von Ralph mit der Freundin genau andersherum nachlesen kann. Es wurde zum Beispiel auch behauptet, die Page wäre nicht zur Eröffnung, am 08.10.2016, online gewesen, was in WhatsApp und durch die Google-Webmastertools auch anders belegbar ist. Besonders interessant war, wir wurden LETZTMALIG aufgefordert, Stellung zu nehmen.

Und man würde auch nicht wollen, dass die Sachen auf unserem Server laufen, bei uns gehostet werden, davon, dass sie da schon seit fast einem Jahr waren, keine Rede.

Ergebnis, man wolle kürzen, wie folgt:

Für beide Domains 500,- Euro (auch für die, die so schön war)
Für das Hosting 121,38 Euro (den ganzen Jahresbetrag)

Ich schrieb zurück, dass ich sachlich in allen Punkten widersprechen würde, aber keine Lust hätte mit Freunden vor Gericht zu gehen, deshalb würde ich die Kürzung akzeptieren. Schon da fand ich das Ganze so erbärmlich, da wollte ich mich nicht weiter mit befassen.

Die Domains nahmen wir am gleichen Tag offline, den dass das Hosting nicht gewünscht war, darauf war explizit hingewiesen worden.

Aber es kam noch besser, statt die Rechnung gekürzt zu bezahlen, überwies die Freundin (eindeutig frühere Freundin) nur den Kürzungsbetrag von 621,38 Euro.

Wir schrieben den Wirtschaftsmenschen an, und obwohl in seinem Schreiben klar das Gegenteil stand, behauptete er, dass sei doch so vereinbart. Und noch als Geschwafel, unser schöpferisches Eigentum würde nicht im Internet landen, was unsinnig ist, denn die Pages waren monatelang auf unsere Kosten online gewesen und die vermeintliche Freundin verdiente Geld damit.

Und nun sucht sie sich wahrscheinlich gerade das nächste Opfer und lässt sich Webpräsenzen bauen, für die sie am Ende nichts bezahlen will.

Jedenfalls wissen wir jetzt, warum die Freundin Geld hat, wer jeden über den Tisch zieht wird schnell reich.

Nur in den Spiegel könnte ich an ihrer Stelle nicht mehr gucken, würde ich so Nummern mit Freunden abziehen.

Fazit, ich will von der ganzen Sache nichts mehr hören und schüttel echt den Kopf.

Jedenfalls, Geld mag sie haben, aber die Freunde werden ihr irgendwann ausgehen!